Waldeseinsamkeit im Hagental
1. Gar wundersam rings vom Walde umrauscht
Lag träumend das liebliche Hagental!
Da hab´ ich der Stille, der tiefen gelauscht,
ganz selig erlöst von des Alltags Qual!
2. Wie feierlich schwieg es in der Runde,
Nur süßes Rauschen in den Zweigen,
Und leis´ in heißer Mittagsstunde
Die Mücklein summten ihren Reigen!
3. Erhobene Waldeseinsamkeit,
In dir steht still der Welten Uhr!
Hier, Wanderer, findest du noch heut´
Die wahre heilige Natur!
4. Voll Majestät grüßt stolz hernieder
Freund Hils in seinem grünen Kleide:
Erhab´ne Wälder, immer wieder
Entzückt mich diese Augenweide!
5. Wie herrlich, voll Würze der Tannen Duft,
Wenn die Sonne glüht, leis´ weht der Wind!
Ein Gottesodem die Waldesluft
Mit ihrem Fächeln so süß und lind!
6. Als wie auf einem sel´gen Stern,
Zu dem mich Gott entführen ließ,
Dem Erdendasein glücklich fern,
So schaut´ ich in ein Paradies!
Günther Kirchner
Lehrer
Delligsen b. Alfeld/Leine
Hilsstraße 49